Unsere Pflanze des Monats kommt in 2 Unterarten vor – die gezeigte Subspezies celtica in den Westalpen (Wallis, Aostatal), die Subspezies norica in den Ostalpen (Salzburg, Kärnten, Steiermark). Dazwischen klafft eine grosse Lücke!

Besonders in Österreich wurde die Pflanze schon im Mittelalter massenhaft ausgegraben und für die Herstellung von Baldrianöl und Seife verwendet. Der alte Name der Pflanze ist Echter Speik oder Speick (lat. spica = Ähre). Der Verkauf des Öls war so lukrativ, dass der Baldrian auf sog. Speikwiesen bewirtschaftet wurde. Die Standorte befinden sich auf kalkfreien Böden in Höhenlagen über 1'800 Meter. Auch heute noch wird Speickseife von einer Stuttgarter Firma in Zusammenarbeit mit Bergbauern in den Kärntner Nockbergen hergestellt.

Valeriana celtica wächst in der Schweiz nur im Saastal (Kanton Wallis). Die Pflanze ist 5 bis 15 cm hoch, kahl, die Blüten sind am Grund gelblich, die Zipfel trübrot. Blütezeit ist Juli bis August.

Die Familie der Baldriangewächse (Valerianaceae) wurde übrigens nach der neuen Nomenklatur (APG III) zu einer Unterfamilie der Geissblattgewächse (Caprifoliaceae) herunter gestuft.