Das Bilsenkraut aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) ist eine uralte Gift- und Heilpflanze. Die narkotisch und halluzinogen wirkende Pflanze enthält die Alkaloide Scopolamin und Hyoscyamin. Sie wurde in der Volksheilkunde und Homöopathie als Beruhigungs- und Krampflösungsmittel eingesetzt. Angeblich verwendeten die Hexen im Mittelalter das Gift, um sich für ihren Hexenritt in Trance zu versetzen.

Das Bilsenkraut ist in Europa, Asien und Nordafrika weit verbreitet. In der Schweiz kommt es nur zerstreut an Wegrändern und Schuttplätzen in warmen Lagen vor. Leider ist die attraktive Pflanze durch das frühzeitige Mähen von Bahnborden und Strassenböschungen im Rückgang begriffen. Auch der Standort meines Fotos von Ramosch im Unterengadin ist inzwischen verschwunden.