Die zu Spanien gehörenden, im Atlantik vor der marokkanischen Küste gelegenen Kanarischen Inseln haben neben Badestränden,  malerischen Dörfern und spektakulären Landschaften auch eine hochinteressante Flora zu bieten. Bedingt durch die unterschiedlichen Habitatstypen (Wüsten, Nebelwälder, hohe Vulkane, etc.) hat sich eine extrem artenreiche Pflanzenwelt gebildet. Ein Beispiel dafür sind die Natternköpfe (Echium sp.), von denen es ca. 30 Arten gibt. Viele dieser Arten kommen jeweils auf nur einer der 7 Inseln vor, sind also sogenannte Insel-Endemiten. Der gezeigte Echium aculeatum wächst auf Teneriffa, La Gomera und El Hierro. Während unser einheimischer Natternkopf (Echium vulgare) und viele mediterranen Verwandten krautige Pflanzen sind, haben sich auf den Kanaren verholzte Formen ausgebildet. Die Evolution ist auf den Kanarischen Inseln besonders rasch verlaufen, sind sie doch erdgeschichtlich noch recht „jung“ (Lanzarote und Fuerteventura 16-20 Mio. Jahre, La Palma, El Hierro 2-3 Mio).

Der spektakulärste Natternkopf wächst auf Teneriffa in den Cañadas des Pico del Teide und auf La Palma in der Caldera del Taburiente: Echium wildpretii wird bis 3 Meter hoch, der säulenförmige Blütenstand besteht aus bis zu 40'000 roten Einzelblüten.

 

Nähere Einzelheiten zu diesem Thema finden Sie in einem Aufsatz des Basler Botanikprofessors Jürg Stöcklin unter dem folgenden Link:

http://plantecology.unibas.ch/pdf/2011stoecklin1.pdf