Conrad Gesner (1516 – 1565)

Conrad Gesner gilt als einer der berühmtesten Naturforscher der Schweiz. Er war auch Stadtarzt in Zürich und gründete dort den 1. Botanischen Garten. Er war einer der ersten „Feldbotaniker“, bestieg Berge (u.a. den Pilatus bei Luzern) und beschrieb viele Alpenpflanzen. Nachdem die Berge vor seiner Zeit als abschreckend und gefährlich, sogar als hässlich betrachtet wurden, konnte er sich für die Schönheit der Alpen begeistern:

 

“ Welch herrlicher Genuss, was für eine Wonne ist es, die unermesslichen Bergmassen bewundernd zu betrachten. Nur Menschen mit träger Seele bewundern nichts, bleiben in dumpfer Gefühlslosigkeit zuhause, liegen gleich Murmeltieren in einem Winkel begraben.”

 

Gesner Hauptwerk ist seine vierbändige Historia animalium, auch über Fossilien und Mineralien forschte er, sein botanisches Werk Historia Plantarum blieb leider unvollendet. Er starb 1565 an der Pest.

Zu seinen Ehren wurde eine grosse Pflanzenfamilie, die Gesneriaceae benannt. Diese Familie kommt vor allem in den Tropen vor. In Europa sind es wenige Arten aus den Gattungen Ramonda, Haberlea und Jankea, welche in den Pyrenäen und auf dem Balkan die Eiszeiten überlebt haben (sogenannte Tertiärrelikte). Als Beispiel zeige ich Jankea heldreichii vom Olymp in Griechenland. Das als Zimmerpflanze bekannte Usumbara-Veilchen (Saintpaulia ionantha) gehört ebenfalls zu den Gesneriaceae.