Der Bodensee ist einer der wenigen Alpenrandseen, dessen Wasserstand nicht künstlich reguliert ist: Die maximale Schwankung zwischen dem winterlichen Tiefststand und dem Höchststand nach der Schneeschmelze beträgt bis zu 2 Meter. An den naturnahen Ufern hat sich eine spezielle Pflanzengesellschaft (Strandschmielen-Gesellschaft) gebildet, zu der auch das Bodensee-Vergissmeinnicht gehört. Es blüht im April – also vor dem Ansteigen des Seespiegels – und steht im Sommer unter Wasser. Die Verbreitung erfolgt mehrheitlich „vegetativ“ über unterirdische Triebe.

Die endemische Pflanze ist sehr gefährdet. Sie kommt ausser an wenigen Stellen am deutschen und Schweizer Bodenseeufer noch am Starnbergersee in Bayern vor. Weitere Vorkommen auf der Alpensüdseite (Lago Maggiore, Lago di Lugano) sind erloschen.

Corinne Furrer hat 2005 in ihrer Diplomarbeit an der Universität Zürich nachgewiesen, dass es sich beim Bodensee-Vergissmeinnicht um eine eigenständige Art handelt. Sie unterscheidet sich genetisch vom Sumpf-Vergissmeinnicht (Myosotis scorpioides).

Pfarrer Johann Konrad Rehsteiner (1797–1858) von Speicher, nach dem die Pflanze benannt ist, war ein eifriger Botaniker. Er legte ein umfangreiches Herbar mit Pflanzen aus den Kantonen St. Gallen und Appenzell an. Seine Sammlung, die neben den Pflanzen auch rund 5000 Versteinerungen, 4000 Mollusken (Weichtiere), 1000 Mineralien und 200 Korallenstöcke umfasste, wurde 1859 für das Naturmuseum St. Gallen angekauft.