Bild des Monats Januar 2003: Christrose (Helleborus niger)
Bild des Monats Februar 2003: Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Bild des Monats März 2003: Camellia sinensis: "two leaves and a bud" einer Teepflanze
Bild des Monats April 2003: Bärlauch (Allium ursinum)
Bild des Monats Mai 2003: Maiglöckchen (Convallaria maialis)
Bild des Monats Juni 2003: Pfingstrose (Paeonia officinalis)
Bild des Monats Juli 2003: Kapuzinerkresse (Tropaeolum maius)
Bild des Monats August 2003: Stockrose (Alcea rosea)
Bild des Monats September 2003: Tomate (Solanum lycopersicum, Lycopersicon esculentum)
Bild des Monats Oktober 2003: Sonnenhut (Echinacea angustifolia)
Bild des Monats November 2003: Fliegenpilz (Amanita muscaria)
Bild des Monats Dezember 2003: Feuerdorn (Pyracantha coccinea)
Die Christrose (schwarze Nieswurz, Helleborus niger) ist häufiger in Gärten als frei in der Natur zu finden. Sie verdankt ihre Beliebtheit der Tatsache, dass sie ausgesprochen früh blüht (zwischen Dezember und März). Alle Bestandteile dieser zu den Hahnenfussgewächsen gehörigen Pflanze sind giftig, auch für Tiere. Es gibt jedoch homöopathische Präparate, die unter anderem als Diuretikum oder bei neuropsychiatrischen Symptomen eingesetzt werden.
Schneeglöckchen, hier an einem kalten Tag im frühen Februar fotografiert, spielen z.B. in der romantischen deutschen Dichtung eine wichtige Rolle. Wie viele "giftige" Pflanzen enthalten die Galanthus-Arten Alkaloide, die auch therapeutische Bedeutung gewinnen können. Galantamin (Reminyl®), ein tertiäres Alkaloid mit einer Codein-ähnlichen Struktur, wurde ursprünglich aus Schneeglöckchen-Zwiebeln extrahiert, kann aber heute auch synthetisch hergestellt werden.
Mehrere Studien weisen auf die vorteilhaften gesundheitlichen Auswirkungen von Grüntee und Schwarztee hin. Die hier abgebildeten "two leaves and a bud" bilden die Grundlage des qualitativ besten Tees. Wir verdanken das Bild der Firma Reichmuth von Reding (6423 Seewen, rvr@rvrtee.ch), die solch hochwertigen Tee in der Schweiz verkauft. (Zur Zeit können z.B. Grünteeraritäten aus der kommenden Ernte vorausbestellt werden.)
Der Bärlauch erfreut sich in der Schweiz als Gemüse oder Beigabe zu anderen Gerichten ungewöhnlicher Beliebtheit. Sowohl die Blätter wie die Blüten haben den typischen intensiven Allium-Geruch. Allium-Arten sollen den Blutdruck und die Blutlipide senken; Bärlauch ist jedoch in dieser Hinsicht nicht genügend dokumentiert. Die Blätter werden verwendet, bevor Blüten erscheinen. Vorsicht: Maiglöckchen (Convallaria maialis) und Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) haben ähnliche Blätter, sind jedoch stark giftig!
Auf dem Bild dieses Monats sieht man einen kleinen Frühlingsstrauss mit Maiglöckchen. Diese gehören zu den ausgesprochen giftigen Pflanzen; das "Gift" besteht aus einer Reihe von Glykosiden (Convallatoxin und andere), die ähnlich wie die Digitalisglykoside wirken. Gemäss der deutschen Kommission E eignen sich Convallaria-Extrakte zur Phytotherapie einer leichten Herzinsuffizienz (vgl. z.B: Link zu iHerb / Commission E)
Einmal mehr eine Gift- und Heilpflanze! Gemäss dem 1988 veröffentlichten Bericht der deutschen Kommission E ist allerdings weder für die Blüten noch für die Wurzel dieser Pflanze eine Wirksamkeit nachgewiesen. (Die Anwendung von Blütenblättern zur Färbung von Teegemischen sei zulässig.) Es gibt etwa 30 Arten Pfingstrosengewächse - eine schöne Übersicht vermittelt die deutsche Gartendatenbank. Es gibt auch eine sehr schöne Schweizer Päonienseite mit vielen erstaunlichen Einzelheiten zu den Pfingstrosen.
Kapuzinerkresse (englisch: nasturtium) gleicht anderen Kressearten wie Gartenkresse oder Wasserkresse insofern, als die Blätter - wie auch die Knospen und Blüten - einen leicht "pfefferigen" Geschmack haben. Die Pflanze gehört jedoch botanisch nicht zu den Brassicaceae, sondern zu einer ganz anderen Familie (Tropaeolaceae). Die Pflanze wurde im 16. Jahrhundert aus Südamerika nach Europa gebracht, gedeiht auch in verhältnismässig rauem Klima und erfreut uns in vielen Gärten durch ihre intensiven Farben. Die Kapuzinerkresse enthält viel Vitamin C; alle Pflanzenteile sind essbar - eine attraktive Variation in einem Sommersalat.
Diese Pflanze findet man zwar in einzelnen Kräuterbüchern, es wird ihr aber kaum medizinischer Nutzen zugeschrieben. Früher seien die Blütenblätter zum Färben von Wein verwendet worden. Ihre hohe Gestalt und die Vielfalt ihrer Farben macht sie zur Zierde nicht nur in vielen Bauerngärten, sondern auch in der Stadt. Die helleren Malven auf diesem Bild wachsen bei unserer Nachbarin schon seit vielen Jahren - die Pflanze ist zweijährig, sät sich aber selbst wieder aus, so dass man sich immer wieder darüber freuen kann.
Echinacea ist wohl eines der beliebtesten Phytotherapeutika; wollte man den Anpreisungen im Internet glauben, so könnte es fast für beliebige Indikationen eingesetzt werden. Je nachdem, aus welcher Pflanze (Echinacea purpurea, E. angustifolia, E. pallida) und aus welchem Pflanzenteil (Kraut, Wurzel) ein Präparat gewonnen wird, enthält es unterschiedliche Wirkstoffe. Die Wirksamkeit von Echinaceaextrakten soll auf einer Immunstimulation, auf der Hemmung viraler Replikation und auf entzündungshemmenden Effekten beruhen. Gemäss einer Übersicht in der Cochrane Library fehlt jedoch bisher ein überzeugender Nachweis einer klinisch relevanten Wirksamkeit.
Der Fliegenpilz enthält Ibotensäure und Muscimol, die beide auf das Zentralnervensystem einwirken. Er gehört zur gleichen Familie wie der hochgiftige Knollenblätterpilz, scheint jedoch längst nicht ebenso giftig zu sein. Wegen seiner halluzinogenen Eigenschaften hat der Fliegenpilz in religiösen Zeremonien, z.B. bei den Schamanen in Sibirien, oder als Rauschdroge Verwendung gefunden. Der Fliegenpilz wird - wie auf vielen Neujahrskärtchen zu sehen - auch als glücksbringendes Symbol angesehen.
Ein sehr dekorativer Strauch mit immergrünen Blättern. Die Früchtchen, gelb wie auf diesem Bild oder (häufig) rot, werden im Laufe des Winters von den Vögeln weggefressen. Toxzentren werden häufig angefragt, wenn z.B. ein Kind von den Früchtchen gegessen hat. Gefährliche Vergiftungen sind jedoch bisher keine bekannt; man kann die Früchte gekocht auch z.B. für Gelee verwenden. Kleinkinder sind unter Umständen durch die starken Dornen gefährdet. Als Heilpflanze ist der Feuerdorn praktisch bedeutungslos.