Weniger Herzfehler dank Folsäureanreicherung
- a -- Ionescu-Ittu R, Marelli AJ, Mackie AS et al. Prevalence of severe congenital heart disease after folic acid fortification of grain products: time trend analysis in Quebec, Canada. BMJ 2009; 338: b1673 [Link]
- Zusammenfassung: Eva Blozik
- infomed screen Jahrgang 13 (2009)
, Nummer 5
Publikationsdatum: 1. September 2009 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Eine höhere Zufuhr von Folsäure um den Zeitpunkt der Konzeption reduziert die Häufigkeit von Neuralrohrdefekten bei Neugeborenen. Neueste Studien lassen auch eine schützende Wirkung hinsichtlich angeborener Herzfehler vermuten. Um dies zu bestätigen, wurde untersucht, ob sich in Kanada, seitdem im Dezember 1998 die Folsäureanreicherung von Getreideprodukten gesetzlich vorgeschrieben wurde, die Häufigkeit schwerwiegender angeborener Herzfehler reduziert hatte. Grundlage bildeten mehrere administrative Datenbanken der Provinz Quebec. Gesucht wurden Kinder mit schweren angeborenen Herzfehlern, die zwischen 1990 und 2005 auf die Welt gekommen waren. Berücksichtigt wurden Lebend- und Totgeburten aus Einlingsschwangerschaften, nicht aber Aborte.
Über die gesamte untersuchte Zeitperiode traten schwere Herzfehler bei durchschnittlich 1,6 von 1000 neugeborenen Kinder auf. Die Häufigkeit änderte in den neun Jahren vor Beginn der Folsäureanreicherung kaum, nahm jedoch nach 1999 jährlich um 6% ab. Somit sehen die Studienverantwortlichen die Hypothese bestätigt, dass Folsäure auch einen positiven Einfluss auf die Herzentwicklung bei ungeborenen Kindern hat.
Obwohl in dieser Studie Daten auf Bevölkerungsebene ausgewertet wurden und deshalb Einflussfaktoren wie das Verhalten auf individueller Ebene nicht berücksichtigt werden konnten, ist der Zusammenhang zwischen dem Rückgang von Herzfehlern und der Folsäureanreicherung plausibel. Die Frage nach der optimalen Folsäuredosis für die angereicherten Produkte muss allerdings noch geklärt werden.
Zusammengefasst von Eva Blozik
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