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Maligne Hauttumoren nach Solariumbesuchen häufiger (2. Teil)
- m -- Boniol M, Autier P, Boyle P et al. Cutaneous melanoma attributable to sunbed use: systematic review and meta-analysis. BMJ 2012 (24. Juli); 345: e4757 [Link]
- Zusammenfassung: Felix Tapernoux
- Kommentar: Günther Hofbauer
- infomed screen Jahrgang 17 (2013)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 25. Februar 2013 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Dass der Besuch von Solarien die Entwicklung eines malignen Melanoms begünstigt, ist bekannt. Ziel dieser systematischen Übersicht war es, für Westeuropa das Melanomrisiko nach regelmässigem Solariumbesuch zu quantifizieren. Massgebend waren die Häufigkeit und die Gesamtdauer der Anwendungen und das Alter beim ersten Solariumbesuch.
27 Studien aus sieben Datenbanken erfüllten die Auswahlkriterien. Die Daten bestätigten den Zusammenhang zwischen Solariumbesuch und Melanomrisiko. Das relative Risiko betrug über alle Studien 1,20 (95%-CI 1,08-1,34), in 18 Kohortenstudien lag es bei 1,25 (1,09-1,43). Für Personen, welche vor Vollendung des 35. Lebensjahrs mit dem Solariumbesuch begonnen hatten, betrug es sogar 1,87. In vier Studien wurde das relative Risiko in Abhängigkeit von den jährlichen Solariumbesuchen berechnet und betrug 1,018, was einer Risikozunahme von 1,8% für jede jährliche Solariumanwendung entspricht. Zwischen Personen, die auf unterschiedlichen Breitengraden leben oder einen empfindlicheren Hauttyp besitzen, gab es keinen Unterschied bezüglich des relativen Risikos. Von 63'942 neuen Melanomen, die jedes Jahr in 15 Ländern der EU diagnostiziert werden, kann man aufgrund dieser Ergebnisse 3'438 (5,4%) dem Besuch von Solarien zuschreiben. Davon betreffen gut zwei Drittel (2‘341) Frauen.
Zusammenfassung von Felix Tapernoux
Bereits vor einigen Jahren wurde ultraviolettes Licht von der WHO als Karzinogen analog zu Röntgenstrahlen eingestuft. Zahlreiche Studien haben einen Zusammenhang zwischen Solariumbesuch, bei dem vor allem UVA zur Anwendung kommt, und Hautkrebsentstehung nahegelegt. Zwei Meta-Analysen im BMJ benennen nun klar, dass sowohl der schwarze wie auch der weisse Hautkrebs bei Solariumbesuch häufiger auftreten. Besonders bei jüngeren Besuchern lässt sich dies für das Melanom zeigen, einen Tumor mit zunehmender Inzidenz weltweit, bei dem auch heute noch zahlreiche Betroffene an Metastasen sterben. Diese neuen Studien stärken die Argumentationsbasis für den Wunsch vieler Fachleute, dass der ersatzlos vermeidbare Solariumbesuch gesundheitliche Risiken mit sich bringt, die gesetzlich strenger reguliert werden sollten. Insbesondere ein Solariumverbot für Minderjährige wird von vielen Fachleuten gefordert, um das unnötige Risiko für Hautkrebs zu senken.
Günther Hofbauer
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