Protonenpumpenhemmer: Magen- und Kolonkarzinomrisiko höher als bei H2-Blockern
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 15. Februar 2022
In zwei Kohortenstudien, die beide auf Daten von über einer Million Patientinnen und Patienten basierten, wurde untersucht, wie häufig Magen- bzw. Dickdarmkarzinome unter einer Behandlung mit Protonenpumpenhemmern vorkommen; zum Vergleich wurden H2-Blocker herbeigezogen, die bei ähnlichen Indikationen eingesetzt werden. Magenkarzinome traten unter Protonenpumpenhemmern signifikant häufiger als unter H2-Blockern (HR = 1,45 [1,06–1,98]). Bei einer «Number needet to harm», die sich in einer Grössenordnung von 1000 bis 2000 bewegte, ist die Erhöhung des absoluten Risikos allerdings sehr klein. Beim Kolonkarzinom-Risiko stellte man keinen Unterschied zwischen Protonenpumpenhemmern und H2-Blockern fest. In einer sekundären Analyse beobachtete man indessen, dass bei einer länger dauernden Einnahme (≥ 4 Jahre) Kolonkarzinome bei Protonenpumpenhemmern etwas häufiger aufgetreten waren als bei H2-Blockern (HR = 1,19 [1,03–1,34]).
Volltexte der beiden Studien aus «Gut»: Proton pump inhibitors and risk of gastric cancer: population-based cohort study und Proton pump inhibitors and risk of colorectal cancer
«pharma-kritik»-Text zu Protonenpumpenhemmern (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Massvoller Einsatz von Protonenpumpenhemmern
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