Erhöhtes Infektionsrisiko durch Kontrazeptiva?
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 24. März 2022
Da sich unter hormonellen Kontrazeptiva offenbar eine Neutropenie entwickeln kann, wurde in einer retrospektiven Studie untersucht, ob dies auch ein erhöhtes Infektionsrisiko bedeutet. Es wurden zwei Kohorten mit je rund 20'000 Frauen gebildet: die eine umfasste Frauen, die nach einer zweijährigen Periode ohne Kontrazeptiva-Anwendung zwei Jahre lang hormonelle Kontrazeptiva verwendet hatten; in der anderen war es umgekehrt, das heisst, es handelte sich um Frauen, bei denen eine zweijährige Kontrazeptiva-Einnahme von einer ebenso langen Pause gefolgt war. In beiden Kohorten stellte man fest, dass während der Kontrazeptiva-Einnahme signifikant häufiger Infekte (Pneumonien, Harnwegsinfekte u.a.) aufgetreten waren als während der Kontrollperiode. In der ersten Kohorte war das relative Risiko um einen Faktor 1,35 (1,32–1,38) erhöht, in der zweiten Kohorte um einen Faktor 1,27 (1,24–1,31).
Kurzform der Studie aus dem «British Journal of Clinical Pharmacology»: Association between oral contraceptives and serious infections: A population-based cohort study
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