Amlodipin bei hypertensiver Nephropathie enttäuschend
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 22. Juni 2001
Eine Hypertonie kann bei Schwarzen weit verheerendere Auswirkungen auf die Nierenfunktion haben als bei Personen mit weisser Hautfarbe. Deshalb werden in einer Doppelblindstudie die renalen Auswirkungen verschiedener Antihypertensiva speziell bei schwarzen Amerikanern und Amerikanerinnen untersucht. In den Jahren 1995 bis 1998 wurden solche Personen mit erhöhtem Blutdruck und einer Kreatininclearance im Bereich von 20 bis 65 ml/min in diese Studie aufgenommen. Ramipril (Triatec®, Vesdil®) wurde mit Amlodipin (Norvasc®) und Metoprolol (z.B. Beloc®) verglichen. Die Behandlung mit Amlodipin wurde jedoch im Herbst 2000 abgebrochen, da sich für diese Gruppe im Vergleich mit Ramipril ein deutlich ungünstigerer Verlauf zeigte. Als Endpunkte waren unter anderem eine Abnahme der glomerulären Filtrationsrate um mehr als 50% oder 25 ml/min, eine terminale Niereninsuffizienz und der Tod definiert. Nach Korrektur für unterschiedliche Basisdaten konnte festgestellt werden, dass dieser kombinierte Endpunkt unter Ramipril um annähernd 40% seltener erreicht wurde als unter Amlodipin. Da die Studie sonst noch nicht abgeschlossen ist, steht der Vergleich zwischen Ramipril und Metoprolol noch aus.
Abstract der Studie: http://jama.ama-assn.org/issues/v285n21/abs/joc10545.html
Abstract einer aktuellen Review zu den Kalziumantagonisten:
http://archinte.ama-assn.org/issues/v161n9/abs/ira00066.html
Zitat aus dem begleitenden Editorial (Moser M): "At present, calcium canal blockers should be considered as second-step, third-step, or add-on agents in patients who are nonresponsive to ACE inhibitors alone or with a diuretic or a diuretic alone or in combination with a beta-blocker in patients experiencing intolerable adverse effects with other agents."
pharma-kritik-Text zu den Kalziumantagonisten (für Abonnentinnen und Abonnenten): http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk13a-00.html
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