Kalziumantagonisten sind anderen Antihypertensiva unterlegen
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 17. September 2000
Anlässlich der Jahresversammlung der «European Society of Cardiology» wurde Ende August 2000 über eine amerikanische Metaanalyse informiert. Diese Metaanalyse hatte neun Langzeitstudien mit Daten von über 27'000 Hypertoniekranken zusammengefasst, in denen langwirkende Kalziumantagonisten mit anderen Antihypertensiva - Diuretika, Betablockern, ACE-Hemmern oder Clonidin (Catapresan®) - verglichen worden waren. Alle Mittel hatten den Blutdruck in ähnlichem Mass gesenkt. Doch bei den Kalziumantagonisten zählte man 11% mehr schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse oder Komplikationen als bei den anderen Antihypertensiva: Herzinfarkte waren um 27%, Herzinsuffizienzfälle um 26% häufiger; einzig bei den Schlaganfällen fand sich kein signifikanter Unterschied. Diese Resultate weisen darauf hin, dass Kalziumantagonisten generell, also auch die langwirkenden Präparate, bei der arteriellen Hypertonie weniger gut vor kardiovaskulären Folgekrankheiten schützen als andere, grossenteils billigere Antihypertensiva. .
Zusammenfassungen der Metaanalyse (für «Medscape»-Text kostenlose Anmeldung/Passwort nötig):
http://www.escardio.org/pubinfo/MediaServices/CPR/ConfHL2_Furberg.htm http://www.medscape.com/reuters/prof/2000/08/08.30/20000830clin013.html
Weitere Informationen zu aktuellen Fragen/Problemen im Zusammenhang mit Kalziumantagonisten:
http://www.aafp.org/afp/980401ap/straka.html
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn20.html (BDN #20 vom 18.7.00)
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