• Säurehemmer in der Schwangerschaft erhöhen Asthma-Risiko beim Kind
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 29. März 2018

Gemäss einer kürzlich veröffentlichten Metaanalyse haben Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft säurehemmende Substanzen verwendet haben, ein erhöhtes Risiko, an einem Asthma bronchiale zu erkranken. Das relative Risiko (RR) wurde mit 1,45 (1,35–1,56) berechnet. Bei Protonenpumpenhemmern ergab sich ein RR von 1,34 (1,18–1,52), bei H2-Blockern ein RR von 1,57 (1,46–1,69).

Kurzform der Metaanalyse aus «Pediatrics»: Acid-Suppressive Drug Use During Pregnancy and the Risk of Childhood Asthma: A Meta-analysis

  • Gliptine (Dipeptidylpeptidase-4-Hemmer) und entzündliche Darmerkrankungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 27. März 2018

In einer britischen Kohortenstudie wurden über 140’000 Personen mit Typ-2-Diabetes während durchschnittlich 3,6 Jahren (Median) beobachtet. Bei Leuten, die mit einem Gliptin behandelt waren, traten signifikant häufiger entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) auf als bei denjenigen, die andere Antidiabetika verwendeten: unter Gliptinen betrug die Häufigkeit 53, unter anderen Antidiabetika 35 pro 100’000 Personenjahre, was einer «Hazard Ratio» von 1,75 (1,22–2,49) entspricht.

Volltext der Studie aus dem BMJ: Dipeptidyl peptidase-4 inhibitors and incidence of inflammatory bowel disease among patients with type 2 diabetes: population based cohort study

Kürzlich erschienener BDN-Text zu den Gliptinen: Gliptine (Dipeptidylpeptidase-4-Hemmer) und bullöses Pemphigoid

  • Albiglutid (Eperzan®) verschwindet vom Markt
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. März 2018

Die Herstellerfirma von Albiglutid, einem GLP-1-Hemmer, hat kürzlich daran erinnert, dass dieses Antidiabetikum weltweit zurückgezogen werde. Der Entscheid habe nichts zu tun mit einer revidierten Nutzen-Risiko-Einschätzung, sondern rein kommerzielle Gründe.

In Grossbritannien verschickter «Dear Doctor Letter»: Discontinuation of albiglutide

  • Interstitielle Lungenerkrankungen unter Tocilizumab (Actemra®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 24. März 2018

Swissmedic hat darüber informiert, dass unter Tocilizumab, einem Interleukin-6-Rezeptor-Antagonisten zur Behandlung der rheumatoiden Arthritis, interstitielle Lungenerkrankungen (Pneumonitis, Lungenfibrose) mit zum Teil tödlichem Ausgang vorgekommen sind.
Ausserdem wird in der Mitteilung nochmals auf die Gefahren hingewiesen, die durch eine Behandlung mit Tocilizumab bei Leuten mit einer Infektion entstehen.

Durch Swissmedic verschickter «Dear Doctor Letter»: Tocilizumab: Berichte über interstitielle Lungenerkrankungen

«pharma-kritik»-Nummer mit einem Abschnitt zu Tocilizumab (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Rheumatoide Arthritis

  • Methylphenidat (Ritalin® u.a.) und Herzmissbildungen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 23. März 2018

In einer Studie wurden 4,3 Millionen Schwangerschaften analysiert, wobei man sich auf zwei Kohorten abstützte, das heisst eine US-amerikanische und eine skandinavisch-isländische. Die Zusammenführung der zwei Datensätze ergab, dass bei Kindern, deren Mütter im ersten Schwangerschaftsdrittel mit Methylphenidat behandelt waren, vermehrt Herzmissbildungen auftreten, mit einer knapp signifikanten Erhöhung des relativen Risikos um 1,28 (1,00–1,64). Bei Amphetaminen beobachtete man keinen Anstieg des Herzmissbildungsrisikos.

Kurzform der Studie aus dem «JAMA Psychiatry»: Association Between Methylphenidate and Amphetamine Use in Pregnancy and Risk of Congenital Malformations: A Cohort Study From the International Pregnancy Safety Study Consortium

  • Erhöhtes Hautkrebsrisiko durch Hydrochlorothiazid (Esidrex®)
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 20. März 2018

In einer dänischen Fall-Kontroll-Studie wurden Patienten und Patientinnen mit einem Plattenepithelkarzinom oder einem Basaliom einer Kontrollpopulation gegenübergestellt. Dabei stellte man fest, dass in der Fallgruppe signifikant häufiger Hydrochlorothiazid verwendet worden war, wobei sich ein dosisabhängiger Effekt beobachten liess; bei einer Kumulativdosis von mindestens 50’000 mg errechnete man für das Plattenepithelkarzinom eine «Odds Ratio» von 3,98 (3,68–4,31) und für das Basaliom eine OR von 1,29 (1,23–1,35). Als Grund für das erhöhte Hautkrebsrisiko werden die photosensibilisierenden Eigenschaften von Hydrochlorothiazid vermutet.

Volltext der Studie aus dem «Journal of American Academy of Dermatology»: Hydrochlorothiazide use and risk of nonmelanoma skin cancer: A nationwide case-control study from Denmark

  • Fluorochinolone erhöhen Risiko eines Aortenaneurysmas
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 12. März 2018

Gemäss einer schwedischen Kohortenstudie, in der ungefähr 360’000 Fluorochinolon-Verschreibungen analysiert wurden, erhöhen diese Antibiotika auch die Gefahr eines Aortenaneurysmas. Personen, die ein Fluorochinolon erhalten hatten, stellte man einem mit Amoxicillin (Clamoxyl® u.a.) behandelten Referenzkollektiv gegenüber. Als Zeitfenster galten 60 Tage, die der Verschreibung folgten. In der Fluorochinolon-Gruppe betrug die Häufigkeit eines Aortenaneurysmas oder einer Aortendissektion 1,2, in der Amoxicillin-Gruppe 0,7 pro 1000 Personenjahre, was einer «Hazard Ratio» von 1,66 (1,12–2,46) entspricht. Betrachtete man nur die Fälle von Aortendissektionen, war der Unterschied nicht signifikant.

Volltext der Studie aus dem BMJ: Fluoroquinolone use and risk of aortic aneurysm and dissection: nationwide cohort study

Kürzlich erschienener BDN-Text zu den Fluorochinolonen: Fluorochinolone und akute interstitielle Nephritis

  • Daclizumab (Zinbryta®) wird weltweit zurückgezogen
  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 6. März 2018

Nachdem seit einiger Zeit bekannt war, dass Daclizumab, ein monoklonaler Antikörper zur Therapie bei schubförmiger multipler Sklerose, schwere Leberschäden hervorrufen kann, ist nun auch noch über Fälle von (Meningo-)Enzephalitiden berichtet worden. Dies hat die Herstellerfirma veranlasst, den weltweiten Marktrückzug einzuleiten.

Mitteilung von Swissmedic: Das MS-Medikament Daclizumab wird international vom Markt genommen

Früherer BDN-Text: Leberschäden unter Daclizumab