CHOP: Herzinsuffizienz als Komplikation nicht verpassen

Die CHOP-Therapie mit Cyclophosphamid (Endoxan® u.a.), Doxorubicin (Adriblastin®), Vincristin (Oncovin® u.a.) und Prednison ist – auch in Kombination mit Rituximab (MabThera®, R-CHOP) – die Behandlung der ersten Wahl beim aggressiven Non-Hodgkin-Lymphom. In der vorliegenden systematischen Übersicht wurde die kardiovaskuläre Toxizität dieses Schemas untersucht. 137 Studien konnten ausgewertet werden. Der gepoolte Anteil von schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen unerwünschten kar­diovaskulären Ereignissen betrug 2,35% (95% CI 1,81-2,93%). Für die Herzinsuffizienz lag der gepoolte Anteil bei 4,62% (95% CI 2,25-7,65). Die Häufigkeit von entdeckten Herzinsuffizienz-Fällen stieg in den Studien signifikant an, wenn die Herzfunktion nach der Chemotherapie untersucht worden war (von 1,6% auf 11,7%). Diese beträchtliche Zunahme deutet darauf hin, dass diese Komplikation bei einer Erstlinien-Therapie eines Non-Hodgkin-Lymphoms mit R-CHOP oder CHOP oft unentdeckt bleibt. 

Die Ergebnisse dieser Studie betonen die Notwendigkeit einer Kontrolle der Herzfunktion während und nach einer CHOP-Chemotherapie, um die Behandlung einer sich entwickelnden Herzinsuffizienz bereits in der präsymptomatischen Phase einleiten zu können.

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CHOP: Herzinsuffizienz als Komplikation nicht verpassen (25. Juli 2020)
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pharma-kritik, 42/No. 1
PK1099
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