Unabhängige Quellen (November 2022)

  • Autor(en): Etzel Gysling
  • pharma-kritik-Jahrgang 44 , Nummer 4, PK1220
    Redaktionsschluss: 28. November 2022
DRESS-Syndrom
Die neuseeländische Publikation «Prescriber Update» warnt vor den Risiken des DRESS-Syndroms (DRESS = «Drug Reaction with Eosinophilia and Systemic Symptoms»). DRESS entspricht einer gefährlichen Arzneimittel-induzierten Überempfindlichkeitsreaktion, die sich bei Personen manifestiert, bei denen bestimmte Allele der Leukozyten-Antigene vorhanden sind. Häufige Ursachen sind Allopurinol (Zyloric®u.a.), Carbamazepin (Tegretol®, Timonil®) und Sulfasalazin (Salazopyrin®). Die Symptome umfassen ausgedehnte Hautreaktionen, Eosinophilie, Lymphadenopathie und eine Beteiligung innerer Organe (Leber, Niere). Bei 2 bis 10% der Betroffenen verläuft das Syndrom tödlich. Es wird empfohlen, mögliche «Auslöser-Medikamente» initial sehr niedrig zu dosieren, um so das Risiko eines ungünstigen Verlaufs einer allfälligen Reaktion zu reduzieren.

Afebrile Harnwegsinfekte bei Männern
«La Revue Prescrire» hat eine Übersicht zu afebrilen Harnwegsinfekten bei Männern veröffentlicht. Bei Männern soll eine akute Entzündung der unteren Harnwege, auch wenn sie ohne Fieber und ohne weitere Komplikationen (Prostatitis, Pyelonephritis) verläuft, antibiotisch behandelt werden. Klinische Symptome sind in erster Linie Schmerzen bei der Miktion, die Erreger meistens E. coli. Die Urin-Untersuchung mit Teststreifen kann bei Männern eine Infektion nicht zuverlässig ausschliessen; notwendig ist eine bakteriologische Kultur des Mittelstrahl-Urins. Diese ist aber nur sinnvoll, wenn der Patient auch Symptome hat, da die Therapie asymptomatischer Bakteriurien zum Antibiotika-Missbrauch führt. Für die Behandlung (während 7 Tagen) eignen sich vor allem Nitrofurantoin (Furadantin®, Uvamin®) und Cotrimoxazol (Bactrim®, Nopil®), wobei die möglichen Kontraindikationen und allfällige Nebenwirkungen aber sorgfältig beachtet werden sollen. Chinolone kommen allenfalls in Frage, wenn eine Prostatitis vermutet werden muss.

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Unabhängige Quellen (November 2022) (28. November 2022)
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pharma-kritik, 44/No. 4
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