pharma-kritik
Antihypertensiva erhöhen Frakturrisiko in Pflegeheimen
- Autor(en): Natalie Marty
- pharma-kritik-Jahrgang 45
, Nummer 6, PK1300
Redaktionsschluss: 3. Juni 2024 - Daten aus Pflegeheimen in den USA lassen annehmen, dass ältere Menschen, denen neu ein blutdrucksenkendes Mittel (bzw. ein zusätzliches Antihypertensivum) verordnet wird, sich häufiger als Unbehandelte Frakturen zuziehen und auch häufiger stürzen.
Orthostatische Hypotonie und Stürze sind häufige Komplikationen einer antihypertensiven Therapie. Bisher gab es aber wenig Studiendaten zum Frakturrisiko, das sich in Pflegeheimen daraus ergibt. In einer retrospektiven Studie, die einer randomisierten Studie angenähert wurde («Target Trial Emulation») wurden Daten aus Pflegeheimen der «Veterans Health Administration» analysiert. Bei 29'648 Personen (fast nur Männer) im Alter über 65 wurde untersucht, wie sich die Neuverordnung einer blutdrucksenkenden Medikation oder die Verabreichung eines zusätzlichen Antihypertensivums auswirkt. Erfasst wurden Frakturen, die das Becken, den Femur oder Humerus, Radius oder Ulna innerhalb von 30 Tagen nach Therapiebeginn betrafen. Die Behandelten hatten 5,4 Frakturen auf 100 Personenjahre, in der Kontrollgruppe (ohne neue Blutdrucktherapie) waren es nur 2,2 Frakturen/100 Personenjahre. Das Risiko war besonders hoch bei Demenzkranken (Hazard Ratio HR 3,28), systolischem Blutdruck von ≥140 mm Hg (HR 3,12), diastolischem Blutdruck von ≥80 mm Hg (HR 4,41) und bei Personen, die zuvor keine Blutdrucksenker eingenommen hatten (HR 4,77). Das Risiko von schweren Stürzen, die eine Hospitalisation oder den Besuch einer Notaufnahme erforderten und von Synkopen war ebenfalls erhöht.
Die unter der Überschrift «Less is more» publizierte Studie weist darauf hin, dass neu verordnete blutdrucksenkende Therapien bei älteren Personen in Pflegeheimen besondere Vorsicht und Überwachung erfordern.
Die unter der Überschrift «Less is more» publizierte Studie weist darauf hin, dass neu verordnete blutdrucksenkende Therapien bei älteren Personen in Pflegeheimen besondere Vorsicht und Überwachung erfordern.
Geschätzte Lesedauer: Von 1 bis 3 Minuten
Sie sind nicht eingeloggt.
Dieser Artikel ist passwortgeschützt und kann nur von pharma-kritik-AbonnentInnen gelesen werden.
Sie haben folgende Mögklichkeiten:
- Falls Sie bereits pharma-kritik-AbonnentIn sind, loggen Sie sich hier ein, oder verlangen Sie Ihre Login Daten hier.
- Sie können hier ein pharma-kritik Abonnement bestellen.
- Sie können diesen Text sofort für CHF 10.00 kaufen; Sie erhalten 24 Stunden Zugriff zur Online-Version.
Artikel mit Kreditkarte kaufen und sofort lesen!
Alternativ können Sie auch mit Paypal bezahlen:
Antihypertensiva erhöhen Frakturrisiko in Pflegeheimen (3. Juni 2024)
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
Copyright © 2024 Infomed-Verlags-AG
pharma-kritik, 45/No. 6
PK1300
PK1300
Verwandte Artikel
1. Juni 2021
Unerwünschte Wirkungen der antihypertensiven Therapie [infomed-screen]
9. Oktober 2020
Start und Ziele der Blutdrucktherapie [pharma-kritik]
1. September 2023
24-Stunden-Blutdruckmesswerte korrelieren am besten mit der Mortalität [infomed-screen]
1. Oktober 2022
Diabetes infolge von Antihypertensiva? [infomed-screen]
Gratisbuch bei einem Neuabo!
Abonnieren Sie jetzt die pharma-kritik und erhalten Sie das Buch «100 wichtige Medikamente» gratis. Im ersten Jahr kostet das Abo nur CHF 70.-.
pharma-kritik abonnieren
pharma-kritik abonnieren
-
Jahrgang 46 / 2024
Jahrgang 45 / 2023
Jahrgang 44 / 2022
Jahrgang 43 / 2021
Jahrgang 42 / 2020
Jahrgang 41 / 2019
Jahrgang 40 / 2018
Jahrgang 39 / 2017
Jahrgang 38 / 2016
Jahrgang 37 / 2015
Jahrgang 36 / 2014
Jahrgang 35 / 2013
Jahrgang 34 / 2012
Jahrgang 33 / 2011
Jahrgang 32 / 2010
Jahrgang 31 / 2009
Jahrgang 30 / 2008
Jahrgang 29 / 2007
Jahrgang 28 / 2006
Jahrgang 27 / 2005
Jahrgang 26 / 2004
Jahrgang 25 / 2003
Jahrgang 24 / 2002
Jahrgang 23 / 2001
Jahrgang 22 / 2000
Jahrgang 21 / 1999
Jahrgang 20 / 1998
Jahrgang 19 / 1997
Jahrgang 18 / 1996
Jahrgang 17 / 1995
Jahrgang 16 / 1994
Jahrgang 15 / 1993
Jahrgang 14 / 1992
Jahrgang 13 / 1991
Jahrgang 12 / 1990
Jahrgang 11 / 1989
Jahrgang 10 / 1988
Kennen Sie "100 wichtige Medikamente" schon?
Schauen Sie ein Probekapitel unseres Medikamentenführers an. Die Medikamente in unserem Führer wurden sorgfältig ausgesucht und konzentrieren sich auf die geläufigsten Probleme in der Allgemeinmedizin. Die Beschränkung auf 100 Medikamente beruht auf der Überzeugung, dass sich rund 90% aller allgemeinmedizinischen Probleme mit 100 Medikamenten behandeln lassen.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.
Die Liste der 100 Medikamente sehen Sie auf der Startseite von 100 Medikamente.