info-pharma: Tätigkeitsbericht 1990/91

Kurzbericht

Seit 1989 besteht in Wil die gemeinnützige Stiftung infopharma, welche den Betrieb eines unabhängigen Informationszentrums für Pharmakotherapiefragen sicherstellen soll. Der Stiftungsrat wird von Prof. Dr. R. Galeazzi (St.Gallen) präsidiert.

Das Informationszentrum hat im März 1990 seine Tätigkeit aufgenommen. Gemäss den Satzungen der Stiftung info-pharma widmet sich dieses mit pharma-kritik eng verbundene Zentrum in erster Linie
- der unentgeltlichen Beantwortung von Fragen zur Pharmakotherapie und
- dem Erfassen und Verarbeiten von Problemen, die im Zusammenhang mit Medikamenten auftreten.

Bisher in der Schweiz existierende Informationsstellen (insbesondere diejenigen der Abteilungen für Klinische Pharmakologie der Universitäten Basel und Genf) konzentrieren ihre Anstrengungen auf die Bedürfnisse des Universitätsspitals. Im Gegensatz dazu soll info-pharma in erster Linie den praktizierenden Ärztinnen und Ärzten dienen. Selbstverständlich werden jedoch Fragen aus Apotheken oder aus Spitälern mit der gleichen Aufmerksamkeit beantwortet.
Das Spektrum der zu beantwortenden Fragen ist dementsprechened recht breit; in Tabelle 1 ist zusammengestellt, welche Themenkreise bearbeitet wurden. Die Verteilung auf die verschiedenen Bereiche pharmakologischen Wissens ist recht charakteristisch für ein Auskunftszentrum, das für die Praxis arbeitet. Besonders fällt auf, wie viele Fragen sich auf die Pharmakotherapie während der Schwangerschaft beziehen. Nebenwirkungen wurden nicht systematisch gesammelt; vielmehr wurden Anfragende bei bisher unbekannten Nebenwirkungen aufgefordert, ihre Beobachtung auch der Schweizerischen Nebenwirkungs- Zentrale zu melden. Unser Material steht aber selbstverständlich allen interessierten Kreisen offen. Die Kontakte mit anderen an Arzneimittelinformation interessierten Stellen gestalten sich problemlos; es bestehen auch Verbindungen zu ähnlichen Zentren im Ausland.

Im ersten ganzen Jahr, d.h. im Zeitraum von März 1990 bis Ende Februar 1991 hat info-pharma 190 Fragen beantwortet. Viele dringlichen Fragen erforderten eine Beantwortung innerhalb von Stunden und wurden, sowie möglich, telefonisch oder per Telefax beantwortet. In manchen Fällen wurde diese «Sofortantwort» später noch durch ergänzende Dokumente vervollständigt. Weniger dringliche Fragen wurden in der Regel schriftlich beantwortet; viele Anfragende schätzen die Möglichkeit, selbst Kopien von relevanten Artikeln oder von Abstracts einsehen zu können.

Die Auskunftsstelle wird abwechslungsweise von einem der Mitglieder des pharma-kritik-Teams betreut. Die grosse Mehrzahl der Fragen liess sich bisher anhand der hauseigenen Bibliothek oder von Datenbanken beantworten. «Medline» steht in Form von Disketten (CD-ROM) zur Verfügung; über Modem ist der Zugang zu anderen grossen Datenbanken vorhanden. Komplexere Fragen werden im Team besprochen, um zu möglichst praxisnahen Antworten zu gelangen. Der Zeitaufwand je Frage ist sehr unterschiedlich und beträgt im Mittel etwa zwei Stunden.

Das Zentrum info-pharma strebt eine erweiterte Aktivität an; insbesondere möchten wir uns vermehrt für die Fortbildung in Pharmakotherapie einsetzen. Zurzeit erlauben es die beschränkten Finanzen der Stiftung allerdings noch nicht, zusätzliche Aufgaben an die Hand zu nehmen.

Etzel Gysling

Standpunkte und Meinungen

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info-pharma: Tätigkeitsbericht 1990/91 (28. August 1991)
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pharma-kritik, 13/No. 16
PK568
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