Nach dem Wallis und Unterengadin geht es dieses Jahr zu einem weiteren botanischen Hotspot. Der Schaffhauser Randen gehört geologisch zum Jura, und auch die Flora ist stark vom Jura geprägt – allerdings mit einer Reihe von Besonderheiten. So kommen hier Alpenpflanzen vor, welche nach der Eiszeit von ihrem Hauptverbreitungsgebiet abgeschnitten wurden (z.B. Trollblume, Gelber Enzian).

Als Ausgangspunk t für unsere Wanderung eignet sich das Dorf Merishausen – es ist von Schaffhausen mit dem Bus gut erreichbar. Eigentlich sind alle Hügel rund um das Dorf interessant: im Osten die Grääte, im Norden der Osterberg mit dem Gebiet Laadel und im Westen das Doschtetal. Von hier aus ist es nicht weit zur SAC-Hütte am Hasebuck, wo eine Fülle von Orchideen (u.a. Frauenschuh) vorkommt, sowie der bereits erwähnte Gelbe Enzian und als Spezialität das Hügel-Windröschen (Anemone sylvestris), eine osteuropäische Art mit einem isolierten Vorkommen hier.

Auf einer Wanderung in der 2. Julihälfte am Westhang der Grääte sah ich folgende erwähnenswerte Arten: Kreuzblättriger Enzian (Gentiana cruciata), Verschiedenblättrige Platterbse (Lathyrus heterophyllos), Kamm-Wachtelweizen (Melampyrum cristatum), Hirschheil (Seseli libanotis), Strauss-Margerite (Tanacetum corymbosum), Ästige Graslilie (Anthericum ramosum), Schwarzwerdender Geissklee (Cytisus nigricans), Müllers Stendelwurz (Epipactis muelleri).

Etwas früher im Jahr sind viele Orchideen auf der Gräte zu sehen – Hummel-Ragwurz (Ophrys holosericea), Langblättriges Waldvögelein (Cephalanthera longifolia), Helm-Knabenkraut (Orchis militaris), Spitzorchis (Anacamptis pyramidalis).

Mein Bild zeigt das erwähnte Hügel-Windröschen am Standort Hasenbuck.