Trastuzumab bei HER2-positivem Brustkrebs (Studie 2)
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Monica Castiglione
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 1. Januar 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Aufgenommen in diese internationale Studie wurden Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs ohne Fernmetastasen nach Operation (mit oder ohne Radiotherapie) und mindestens vier Zyklen Chemotherapie. 1'694 Frauen wurden während eines Jahres mit Trastuzumab behandelt (6 mg/kg Körpergewicht i.v., im Abstand von drei Wochen), 1'693 Frauen wurden ohne weitere Therapie beobachtet. Bei der ersten, geplanten Zwischenanalyse waren ein Rezidiv oder der Tod bei 13% der Frauen der Kontrollgruppe eingetreten gegenüber 8% in der Trastuzumabgruppe. Die Gesamtmortalität war vergleichbar. Kardiale Ereignisse waren deutlich häufiger unter Trastuzumab (9% gegenüber 2%).
Zusammengefasst von Karin Huwiler
Diese drei klinischen Studien, die den Wert von Trastuzumab in der adjuvanten Situation beim operablen Mammakarzinom untersuchten, haben die spannendsten Resultate seit der Einführung von Tamoxifen ergeben. Nach einer Beobachtungszeit von 1 bis 2,5 Jahren konnten in einer Population mit einem extrem hohen Rezidivrisiko ca. 50% der Rezidive vermieden werden. Der Enthusiasmus wird allerdings durch einige Beobachtungen relativiert, die weiter untersucht werden sollen: hier ist vor allem die Kardiotoxizität von Trastuzumab zu erwähnen, aber auch ein möglicherweise häufigeres Auftreten von Hirnmetastasen unter Trastuzumab. Verschiedene Fragen sind nach der Publikation dieser Studien noch offen. Es ist noch unklar, ob die Trastuzumab-Therapie mit oder nach Beendigung der adjuvanten Chemotherapie begonnen werden soll. Weiter steht noch offen, wie lange therapiert werden soll und in welchen Abständen das Medikament verabreicht werden soll. Zudem muss das Toxizitätsprofil, insbesondere betreffend Langzeittoxizität, genauer untersucht werden.
Monica Castiglione
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