Statine und Gesamtmortalität
- Zusammenfassung: Stefan Jenni
- Kommentar: Heiner C. Bucher
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 1
Publikationsdatum: 1. Januar 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
Dass Statine die Inzidenz von kardiovaskulären Erkrankungen senken, ist in einzelnen Studien bereits gezeigt worden. Zur besseren Quantifizierung und um ihre Wirkung auf die Sterblichkeit zu untersuchen, wurden die Resultate der einzelnen Studien nun in einer Meta-Analyse zusammengefasst.
Methoden
Die Daten für diese Meta-Analyse stammten aus randomisierten Studien mit Statinen mit mindestens 1’000 Teilnehmenden und einer Studiendauer von mindestens zwei Jahren. Als wichtigste Endpunkte wurden die Gesamtmortalität, die Mortalität infolge koronarer Herzkrankheit sowie die Mortalität aus anderen Gründen definiert. Weiter wurde auch die Wirkung auf koronare Ereignisse untersucht.
Ergebnisse
Aus 14 Studien wurden Daten von 90’056 Personen einbezogen, die im Durchschnitt während 5 Jahren behandelt worden waren. 47% der Teilnehmenden hatten eine vorbestehende koronare Herzkrankheit, 21% einen Diabetes mellitus und 55% eine Hypertonie. Im Mittel betrug der LDLCholesterinwert zu Studienbeginn 3,8 mmol/l; nach einem Jahr Therapie lag er im Mittel um 1,1 mmol/l tiefer. Insgesamt traten 8’186 Todesfälle auf, 3’832 (8%) unter Statinbehandlung und 4’354 (10%) unter Placebo. Dies entspricht einer Reduktion der Gesamtmortalität um 12% pro 1 mmol/l Senkung des LDL-Cholesterins. Die Reduktion wurde hauptsächlich durch eine kleinere Zahl koronarer Todesfälle verursacht. Rund ein Fünftel der koronaren Ereignisse konnte bei einer Reduktion des LDL-Cholesterins um 1 mmol/l verhindert werden.
Schlussfolgerungen
Der Nutzen einer Statintherapie korreliert in erster Linie mit dem Ausmass der LDL-Senkung. Eine Statintherapie sollte immer in Betracht gezogen werden bei Personen mit einem hohen Risiko für vaskuläre Ereignisse.
Zusammengefasst von Stefan Jenni
Diese IPD («individual patient data») Meta-Analyse bestätigt den Nutzen der Statine zur Reduktion kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität in verschiedenen Personengruppen, zum Beispiel Personen mit und ohne Typ-2-Diabetes oder Personen mit unterschiedlichen Ausgangswerten für das LDL-Cholesterin. Die relative Risikoreduktion ist hierbei unabhängig vom zugrunde liegenden Risiko, auch wenn der absolute Nutzen bei niedrigerem Cholesterin natürlich geringer ist. Eine Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse liess sich bereits nach einem Jahr Therapie nachweisen, wobei der absolute Nutzen über 5 Jahre Beobachtungszeit stetig zunahm.
Heiner Bucher
Standpunkte und Meinungen
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