Neue Marker zur Bestimmung des koronaren Risikos?

Zur Quantifizierung des kardiovaskulären Risikos stehen verschiedene Instrumente zur Verfügung. Diese berücksichtigen die «klassischen» Risikofaktoren wie Alter, Geschlecht, Cholesterin, Blutdruck, Rauchen und Diabetes mellitus. Aufgrund der Langzeitbeobachtung einer Kohorte von 16'000 Erwachsenen in den USA wurde untersucht, ob durch Einbezug neuerer Risikoindikatoren die Genauigkeit der bisher verwendeten Modelle bezüglich koronarer Herzkrankheit (KHK) verbessert werden kann.

Modelle mit den bisher gebräuchlichen Risikoindikatoren wiesen bezüglich KHK eine gute Vorhersagekraft auf. Von den 19 untersuchten neueren Indikatoren erhöhten lediglich das C-reaktive Protein, die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2, Vitamin B6, Interleukin 6 und das lösliche Thrombomodulin die Genauigkeit älterer Vorhersagemodelle in geringem – klinisch nicht bedeutsamem – Ausmass.

Diese Studie zeigt, dass der Einbezug zusätzlicher Marker nicht zu einer klinisch bedeutsamen Verbesserung der Vorhersagekraft der bisher verwendeten Instrumente führt. Weiter bestätigt sie die Bedeutung der «klassischen» Risikofaktoren bei der Beurteilung des koronaren Risikos. Bei den bestehenden Vorhersagemodellen bleibt allerdings unklar, welches am genauesten ist und ob ausserhalb der Schweiz entwickelte Instrumente auch für uns verlässliche Angaben liefern.

Zusammengefasst von Daniel Pewsner

Standpunkte und Meinungen
  • Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
infomed-screen 10 -- No. 9
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
Neue Marker zur Bestimmung des koronaren Risikos? ( 2006)