Celecoxib ungeeignet zur Tumorprävention
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Etzel Gysling
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 11
Publikationsdatum: 1. November 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
Karzinome im Kolon und im Rektum entstehen oft aus Adenomen. Nicht-steroidale Antiphlogistika hemmen – in bescheidenem Ausmass – das Wachstum von adenomatösen Polypen. In dieser Studie wurde untersucht, ob Celecoxib (Celebrex®), ein selektiver Hemmer der Zyklooxygenase 2, das Auftreten von Kolorektal-Adenomen verzögern oder verhindern kann.
Methoden
In 91 medizinischen Zentren wurden 2'035 Personen in die Studie aufgenommen, bei denen endoskopisch ein Kolorektaladenom entfernt worden war. Nach der Polypektomie erhielten sie nach dem Zufallsprinzip für drei Jahre Celecoxib (2-mal täglich 200 mg oder 400 mg) oder Placebo. Teilnehmende unter einer Langzeittherapie mit niedrig dosierter Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin® Cardio) nahmen diese weiterhin ein. Primärer Endpunkt war ein neues kolorektales Adenom bei einer endoskopischen Nachkontrolle.
Ergebnisse
In der Placebogruppe wurden bei den endoskopischen Kontrollen nach 1 und 3 Jahren insgesamt bei 61% der Teilnehmenden mindestens ein neues Adenom entdeckt, gegenüber 43% in der Celecoxib-Gruppe mit der niedrigeren und 38% in derjenigen mit der höheren Dosis (Unterschiede zu Placebo signifikant). Bei 17% der Placebogruppe wurde ein Adenom im fortgeschrittenen Stadium entfernt, während dies unter Celecoxib bei 8% bzw. 6% der Fall war. Kardiovaskuläre Ereignisse waren unter Celecoxib häufiger (relatives Risiko von 2,6 für die kleinere und 3,4 für die höhere Dosis; Unterschiede zu Placebo signifikant). Personen mit einer bekannten kardialen Vorgeschichte schienen besonders gefährdet zu sein. Die Einnahme von niedrigdosierter Acetylsalicylsäure veränderte diese Effekte kaum.
Schlussfolgerungen
In dieser Studie wurde eine vorbeugende Wirkung eines COX-2-Hemmers auf die Entwicklung von Kolorektaladenomen nachgewiesen. Die Studienverantwortlichen warnen jedoch vor dem kardiovaskulären Risiko dieser Medikamente.
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2025
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997