Niedrigeres Herzinsuffizienz-Risiko unter SGLT2-Hemmern
- k -- Pasternak B, Ueda P, Eliasson B et al. Use of sodium glucose cotransporter 2 inhibitors and risk of major cardiovascular events and heart failure: Scandinavian register based cohort study. BMJ. 2019 Aug 29;366:l4772. [Link]
- Zusammenfassung: Peter Ritzmann
- infomed screen Jahrgang 24 (2020)
Publikationsdatum: 2. Juni 2020 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
In randomisierten Studien wurden unter Gliflozinen («sodium glucose cotransporter 2 inhibitors», SGLT2-Hemmer) weniger kardiovaskuläre Komplikationen beobachtet als unter Placebo. Namentlich waren Hospitalisationen wegen Herzinsuffizienz seltener. Aufgrund der Daten aus Registern der skandinavischen Länder wurde in der aktuellen Studie untersucht, ob sich ein solcher Vorteil auch im Vergleich mit anderen Antidiabetika darstellen lässt. 20'983 neu mit einem Gliflozin Behandelte wurden mit sonst möglichst ähnlichen Diabeteskranken verglichen, die neu Dipetidyl-Peptidase-4-Hemmer (DPP4-Hemmer, Gliptine) erhalten hatten. Im Vergleich mit der Kontrollgruppe waren Hospitalisationen oder Todesfälle wegen Herzinsuffizienz signifikant seltener (4,7% gegenüber 7,1%), und auch die Gesamtmortalität war etwas kleiner («hazard ratio» 0,80; 95% CI 0,69-0,92). Der Unterschied bezüglich schwereren kardiovaskulären Ereignissen war hingegen nicht signifikant («hazard ratio» 0,94; 95% CI 0,84-1,06).
Diese grosse skandinavische Studie bestätigt einen Vorteil von Gliflozinen bezüglich Herzinsuffizienz, der schon in placebokontrollierten Studien aufgefallen war. In der Studie wurden Gliptin-Behandelte als Kontrollgruppe gewählt, die mit Hilfe eines Propensity-Scores «gematcht» wurden. Es handelt sich aber trotz allem um eine Kohortenstudie, in der unerkannte Störfaktoren das Ergebnis beeinflussen können. Ob hauptsächlich eine diuretische Wirkung der Gliflozine das Herzinsuffienzrisiko verändert oder ob andere Wirkungen mitverantwortlich sind, kann die aktuelle Studie nicht beantworten. Ob es diesbezüglich relevante Unterschiede zwischen den heute erhältlichen Gliflozinen gibt, muss sie auch offenlassen (83% der Behandelten hatten Dapagliflozin [Forxiga®] erhalten).
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