Weniger Koronarstenosen dank Sirolimus-Stents

  • r -- Moses JW, Leon MB, Popma JJ et al. Sirolimus-eluting stents versus standard stents in patients with stenosis in a native coronary artery. N Engl J Med 2003 (2. Oktober); 349: 1315-23 [Link]
  • Zusammenfassung:
  • Kommentar: Franz R. Eberli
  • infomed screen Jahrgang 8 (2004) , Nummer 1
    Publikationsdatum: 1. Januar 2004
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Studienziele
Koronare Stenosen werden heute sehr häufig mit der Implantation von Stents behandelt. Lange waren die Versuche, die Restenoserate mittels medikamentenbeschichteten Stents zu senken, wenig erfolgreich. In dieser Doppelblind-Studie, an der 53 amerikanische Herzzentren beteiligt waren, ging es darum, den klinischen Nutzen von Stents zu eruieren, die mit Sirolimus (Rapamune®) beschichtet sind.

Methoden
In diese Doppelblindstudie wurden 1'058 Personen mit Angina pectoris und neu diagnostizierter Koronarstenose von 51-99% des Lumens und 15-30 mm Länge aufgenommen. Entweder wurde ihnen ein Sirolimus-beschichteter Stent oder ein konventioneller Stent implantiert. Alle erhielten Acetylsalicylsäure und Clopidogrel (Plavix®), letzteres während 3 Monaten. Klinische Kontrollen erfolgten nach 30, 90, 180 und 270 Tagen. Primärer Studienendpunkt war der Tod auf Grund eines Versagen der Therapie, Herzinfarkt, chirurgische Revaskularisation oder erneute koronare Angioplastie.

Ergebnisse
Der primäre Endpunkt wurde in der Gruppe mit Sirolimus-Stents bei knapp 9%, in der Vergleichsgruppe bei 21% erreicht (signifikant häufiger). Dieses Resultat beruht vorwiegend auf einer starken Reduktion von revaskularisierenden Eingriffen. Todesfälle und Herzinfarkte waren in beiden Gruppen ähnlich häufig. Bei einem Teil der Behandelten konnte nach 240 Tagen eine zweite Koronarangiographie durchgeführt werden. Diese ergab für die Sirolimus-Stents eine stark verminderte Restenosierungsrate im Stentbereich (3% gegenüber 35% bei konventionellen Stents).

Schlussfolgerungen
Mit Sirolimus-beschichteten Stents lassen sich die Restenosierungsrate und die Anzahl weiterer Revaskularisationen nach einer Stent-Implantation deutlich reduzieren.

Zusammengefasst von Felix Tapernoux

In diesen beiden Studien wird die grosse Wirksamkeit der beschichteten Stents in der Verhinderung der Restenose belegt. Sirolimus senkt auch in komplexen Läsionen und bei Personen mit hohem Risiko die angio graphische Restenoserate auf ungefähr 5%. Ähnliche Resultate sind mit Tacrolimus (Prograf®) erzielt worden. Dies ist nicht nur eine Evolution, sondern geradezu eine Revolution der interventionellen Kardiologie. Diese neue Technologie wird das Spektrum der Koronarstenosen, welche zuverlässig perkutan behandelt werden können, noch einmal stark ausweiten. Die Bypasschirurgie wird bei noch weniger Patienten und Patientinnen nötig werden. Es ist zu hoffen, dass der Preis der medikamentös beschichteten Stents bald sinkt, damit diese exzellente Behandlung nicht aus finanziellen Gründen den Kranken vorenthalten werden muss.

Standpunkte und Meinungen
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Weniger Koronarstenosen dank Sirolimus-Stents ( 2004)