Nutzen von regelmässiger Betamimetika-Inhalation bei Asthma in Frage gestellt

  • Verfasst von: Urspeter Masche
  • Datum: 28. Mai 2004

Eine Metaanalyse lässt daran zweifeln, ob eine regelmässige Inhalation von Betamimetika bei Asthma hilft, und zwar betrifft dies sowohl kurzwirkende Substanzen wie Salbutamol (Ventolin® u.a.) als auch langwirkende wie Formoterol (Foradil®, Oxis®). Im Vergleich mit Placebo wurde durch eine 1- bis 6-wöchige Betamimetikatherapie die Erstsekundenkapazität (FEV1) nicht verbessert. Liess man im Anschluss an einen solchen Behandlungszyklus ein Betamimetikum inhalieren, war die Bronchodilation in der Betamimetika-Gruppe – auch nach Provokation z.B. mit Methacholin – signifikant schlechter. Zudem wiesen Personen in der Betamimetikum-Gruppe in vitro eine geringere Dichte an ß-Rezeptoren ("Downregulation") sowie geringere ß-Rezeptoren-Bindungsaffinität auf. Dies bestätigt, dass sich gegenüber Betamimetika offenbar schon innerhalb kurzer Zeit eine Toleranz (Tachyphylaxie) entwickeln kann.

Abstract der Metaanalyse aus "Annals of Internal Medicine":
http://www.annals.org/cgi/content/abstract/140/10/802

Früherer BDN-Text zu Formoterol:
http://www.infomed.org/bad-drug-news/bdn101.html

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