Schäbige Qualität von Medikamentenwerbung
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 30. März 2004
Das Institut für evidenzbasierte Medizin in Köln hat den Inhalt von 175 medizinischen Werbeprospekten untersucht. In lediglich 28% der Broschüren waren die Aussagen so mit Literaturangaben belegt, dass sie sich via Originalarbeit überprüfen liessen. In den übrigen Prospekten fehlten Referenzen oder bezogen sich auf nicht zugängliche Informationen. Auch in denjenigen Prospekten, in denen brauchbare Referenzen genannt wurden, stimmten die medizinischen Aussagen nur in den wenigsten Fällen mit den Resultaten der Originalarbeit überein; so wurden Inhalte der Originalarbeit direkt falsch wiedergegeben, wesentliche Aspekte unterschlagen oder in der Originalarbeit nicht auffindbare Aussagen zitiert. Dies äusserte sich darin, dass Nebenwirkungen verschwiegen wurden, dass Wirkungen übertrieben wurden bzw. für Patientengruppen angegeben wurden, die gar nicht zu den untersuchten Kollektiven gezählt hatten, oder dass Daten von Tierversuchen und Humanstudien miteinander vermischt wurden. Volltext der Untersuchung aus "arznei-telegramm":
http://www.di-em.de/data/at_2004_35_21.pdf
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