Lindan (Jacutin®) wegen Neurotoxizität nur als Reservemittel einsetzen
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 11. April 2003
Lindan, das zur Lokalbehandlung bei Laus- oder Milbenbefall angeboten wird, kann zu verschiedenen neurologischen Nebenwirkungen führen wie Schwindel, Kopfschmerzen, Parästhesien und Konvulsionen; es sind auch Todesfälle vorgekommen. Betroffen waren vor allem Personen, die sich nicht an die Dosierungsrichtlinien gehalten hatten. Deshalb wird in den USA die Produkteinformation mit zusätzlichen Warnhinweisen versehen: Lindan ist bei Neugeborenen und bei Personen mit erhöhtem Risiko epileptischer Anfälle kontraindiziert; zudem ist bei Individuen, die weniger als 50 kg wiegen, und bei älteren Leuten verstärkte Vorsicht geboten. Wegen des neurotoxischen Potentials wird Lindan als Reservemittel bezeichnet; andere Substanzen wie zum Beispiel Permethrin (Loxazol®) oder Crotamiton (Eurax®) sollten bevorzugt werden. Es wird auch darauf aufmerksam gemacht, dass Juckreiz nach der ersten Behandlung mit Lindan verschwinden sollte, es sich sonst nicht um die richtige Therapie handle.
Information der FDA:
http://www.fda.gov/cder/drug/infopage/lindane/lindanePHA.htm
Aktualisierte Packungsbeilage von Lindan (PDF-File, "Acrobat Reader" nötig): http://www.fda.gov/cder/foi/label/2003/006309lotionlbl.pdf
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