Imatinib (Glivec®) verursacht ausserordentlich häufig Hautreaktionen
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 3. März 2003
In einer prospektiven Studie wurden bei 54 Patient(inn)en, die wegen einer chronisch-myeloischen Leukämie mit Imatinib behandelt wurden, alle dermatologischen Nebenwirkungen erfasst. Bei 48 Personen beobachtete man mindestens eine Hautnebenwirkung. Es wurden 36 Fälle von – mehrheitlich makulären und/oder papulären – Ausschlägen, 22 Fälle von Juckreiz und 35 Fälle von lokalisierten Ödemen gezählt. In 16 Fällen wurden die Hautreaktionen als schwerwiegend bis lebensbedrohend eingestuft. Diese Nebenwirkungen entwickelten sich nach einer durchschnittlichen Latenzzeit von 1½ bis 2 Monaten. Weniger häufig traten Pigmentveränderungen, Hauttrockenheit, verstärkte Lichtempfindlichkeit und Cheilitis auf. Da die Prävalenz von Ausschlägen und Ödemen hoch und zudem dosisabhängig war, wird vermutet, dass ihnen eine direkte pharmakologische Wirkung und nicht eine Überempfindlichkeitsreaktion zugrunde liegt.
Abstract der Studie aus «Journal of the American Academy of Dermatology»:
http://www2.us.elsevierhealth.com/scripts/om.dll/serve?action=searchDB&searchDBfor=art&artType=abs&id=amjd0344&nav=abs
Übersichten zu Imatinib:
http://www.infomed.org/pharma-kritik/abo/pk08a-01.html («pharma-kritik»-Text nur mit Abonnement/Passwort zugänglich)
http://theoncologist.alphamedpress.org/cgi/content/full/6/3/233
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