- Depressive Verstimmung durch Anastrozol (Arimidex® u.a.)
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 29. Oktober 2020
Eine Fallserie der holländischen Arzneimittelbehörde erinnert daran, dass Anastrozol – ein Aromatasehemmer zur endokrinen Behandlung von Mammakarzinomen mit positiven Hormonrezeptoren – depressive Verstimmungen auslösen kann. Auch bei anderen Aromatasehemmern wie Letrozol (Femara® u.a.) oder Exemestan (Aromasin® u.a.) sind Depressionen als häufige Nebenwirkung beschrieben, so dass man von einem Klasseneffekt ausgehen kann.
Bericht der holländischen Arzneimittelbehörde: Anastrozole and depressed mood disorders
Früherer BDN-Text zu den Aromatasehemmern: Aromatasehemmer: Höhere kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität als mit Tamoxifen (Nolvadex® u.a.)
- Antiemetika
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 28. Oktober 2020
Ein australischer Übersichtsartikel befasst sich mit Medikamenten gegen Übelkeit und Erbrechen. Es werden die verschiedenen Antiemetika-Klassen vorgestellt und ihre Nebenwirkungen beschrieben. Zudem werden für typische Situationen, die mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen können, wie Gastroenteritis, Opioidbehandlung, Chemotherapie, Migräne, Schwangerschaft, vestibuläre Störungen und terminale Krankheiten die am besten geeigneten Antiemetika angegeben.
Artikel aus dem «Australian Prescriber»: Antiemetic drugs: what to prescribe and when
- Psoriasis-Exazerbation durch Bupropion (Wellbutrin®, Zyban®)
- Verfasst von:
- Datum: 23. Oktober 2020
Die neuseeländische Arzneimittelbehörde berichtet von einem Mann, dem das Antidepressivum Bupropion zur Raucherentwöhnung verschrieben worden war, wonach sich innerhalb von zwei Wochen eine Verschlechterung seiner Psoriasis entwickelt hätte. In der Literatur sind weitere ähnliche Fälle beschrieben, die nach Einnahme von Bupropion ein Aufflammen ihrer zuvor gut behandelten Psoriasis erlebt haben.
Mitteilung der neuseeländischen Arzneimittelbehörde: Possible risk of psoriasis exacerbation with bupropion
«pharma-kritik»-Text (nur mit Abonnement/Passwort zugänglich): Medikamentös induzierte Psoriasis
- Diphenhydramin (Benocten® u.a.): Gefährliche Überdosierung
- Verfasst von: Urspeter Masche
- Datum: 14. Oktober 2020
Die FDA weist auf die Gefahren hin, wenn Diphenhydramin, ein Antihistaminikum mit ausgeprägten sedierenden Eigenschaften, überdosiert wird; potentiell tödliche Folgen sind Herz-Kreislauf-Störungen, epileptische Anfälle und Koma.
Anlass zur FDA-Warnung war die sogenannte «Benadryl Challenge», die über Social-Media-Kanäle verbreitet wird und sich vor allem an Jugendliche richtet. Dabei wird man animiert, eine zu Halluzinationen führende Diphenhydramin-Dosis einzunehmen, den Rauschzustand zu filmen und ins Netz hochzuladen. In den USA ist offenbar bereits ein Mädchen gestorben, nachdem es 14 Tabletten Diphenhydramin geschluckt hatte.
FDA-Mitteilung: FDA warns about serious problems with high doses of the allergy medicine diphenhydramine
Früherer BDN-Text: Dimenhydrinat und Diphenhydramin: Missbrauch möglich