BNP zum Ausschluss einer Herzinsuffizienz
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Renato L. Galeazzi
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 7
Publikationsdatum: 1. Juli 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
Studienziele
Eine vermutete Herzinsuffizienz ist bei über 65-jährigen Personen der häufigste Hospitalisationsgrund. Die vorliegende systematische Übersicht versucht die Frage zu klären, wie gut eine Bestimmung des «B-Type Natriuretic Peptide » (BNP) eine Herzinsuffizienz auszuschliessen vermag und ob relevante Unterschiede zwischen den heute verwendeten Testmethoden (RIA und ELISA-Schnelltestung) bestehen.
Methoden
Berücksichtigt wurden für diese Meta-Analyse Studien, in welchen das BNP bei asymptomatischen Personen oder bei vermuteter akuter Herzinsuffizienz bestimmt und mit echokardiographischen oder szintigraphischen Befunden verglichen wurde. In den Studien mussten genügend statistische Informationen publiziert sein, dass korrekt richtig-positive, falsch-positive, richtig-negative und falsch-negative Resultate zuordnet werden konnten. Ausgeschlossen wurden Studien, die sich mit der diastolischen Dysfunktion oder mit dem BNP als Prognosefaktor beschäftigten.
Ergebnisse
19 Studien mit 9’093 Untersuchten erfüllten die Einschlusskriterien. Das durchschnittliche Alter der Untersuchten lag zwischen 51 und 79 Jahren, der Männeranteil zwischen 35 und 95%. Die Sensitivität für die Diagnose einer Herzinsuffizienz lag in den einzelnen Studien zwischen 68 und 98% (Medianwert 87%), die Spezifität zwischen 19 und 98% (Medianwert 72%). Alle Studien zusammengenommen ergab sich eine negative «Likelihood Ratio» von 0,18 (95% Vertrauensintervall 0,13–0,23). Für den ELISA-Test ergab sich ein etwas niedrigerer Wert als für den RIA-Test (0,12 gegenüber 0,23), was einem etwas besseren negativen Vorhersagewert des ELISA-Tests entspricht. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass bei einer Vortestwahrscheinlichkeit von 20% nach Anamnese und Klinik (was bei Personen mit vermuteter Herzinsuffizienz einem realistischen Wert entspricht) sich durch einen negativen BNP-Test die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz auf 3% (ELISA) bzw. 5% (RIA) reduziert.
Schlussfolgerungen
In der Praxis oder auf der Notfallstation kann bei vermuteter Herzinsuffizienz mit einem negativen BNP-Testresultat eine Herzinsuffizienz mit genügender Sicherheit ausgeschlossen werden. Hierdurch lassen sich unnötige Echokardiographien vermeiden. Dabei scheint der ELISA-Schnelltest dem RIATest etwas überlegen.
Zusammengefasst von Werner Eugster
Standpunkte und Meinungen
- Es gibt zu diesem Artikel keine Leserkommentare.
Copyright © 2025 Infomed-Verlags-AG
-
Jahrgang 2025
Jahrgang 2024
Jahrgang 2023
Jahrgang 2022
Jahrgang 2021
Jahrgang 2020
Jahrgang 2019
Jahrgang 2018
Jahrgang 2017
Jahrgang 2016
Jahrgang 2015
Jahrgang 2014
Jahrgang 2013
Jahrgang 2012
Jahrgang 2011
Jahrgang 2010
Jahrgang 2009
Jahrgang 2008
Jahrgang 2007
Jahrgang 2006
Jahrgang 2005
Jahrgang 2004
Jahrgang 2003
Jahrgang 2002
Jahrgang 2001
Jahrgang 2000
Jahrgang 1999
Jahrgang 1998
Jahrgang 1997