ACE-Hemmer: schützen (nicht nur) bei Aneurysmen
- Zusammenfassung:
- Kommentar: Michel Zuber
- infomed screen Jahrgang 10 (2006)
, Nummer 10
Publikationsdatum: 1. Oktober 2006 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
ACE-Hemmer senken bei Personen mit Herzinsuffizienz das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse und die Mortalität. Drei gross angelegte Studien (HOPE, EUROPA, PEACE) zeigten ähnliche Effekte mit den verwendeten ACE-Hemmern Ramipril (Triatec®, Vesdil®), Perindopril (Coversum®) und Trandolapril (Gopten®) auch für Personen mit atheromatösen Gefässerkrankungen und unabhängig vom Vorliegen einer Herzinsuffizienz. In der vorliegenden Studie berechnete man nun zusammenfassend das Mortalitäts- wie das Infarktrisiko aller 29’805 Erfassten in den drei erwähnten Studien. Zusammengenommen ergab sich eine gegenüber Placebo signifikante Reduktion des Sterberisikos (7,8% gegenüber 8,9%). Ebenso traten weniger tödliche Herzinfarkte (5,3% gegenüber 6,4%) und Schlaganfälle auf (2,2% gegenüber 2,8%) und weniger Studienteilnehmende entwickelten unter den ACE-Hemmern eine Herzinsuffizienz.
Beide Artikel zusammengefasst von Bettina Wortmann
Die vorliegenden Publikationen erhärten, dass ACEHemmer in der Therapie und Prophylaxe kardiovaskulärer Krankheiten bei allen Patientinnen und Patienten mit Atherosklerose eine wichtige Stellung einnehmen können, die unabhängig ist von der Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin® u.a.). Gerne hätte man aber noch etwas über die potentiell gefährliche Angioödemhäufigkeit als Nebenwirkung in allen Studien erfahren, die mit 1% in der Literatur relevant, in der Aneurysmastudie praktisch inexistent ist.
Nachdem bereits der prognostische Nutzen von Atenolol (Tenormin® u.a.) bei arterieller Hypertonie in Frage gestellt wurde, soll eine Betablockertherapie auch die Rupturhäufigkeit von infrarenalen Aortenaneurysmen nicht senken. Da diese nur durch ACE-Hemmer, nicht aber durch andere Antihypertensiva, günstig beeinflusst wird, sind andere Faktoren wie vaskuläre Entzündungshemmung und nicht die reine Blutdrucksenkung dafür verantwortlich.
Michel Zuber
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