Diuretika auch bei Diabetes gute Antihypertensiva
- Zusammenfassung: Stefan Jenni
- infomed screen Jahrgang 9 (2005)
, Nummer 9
Publikationsdatum: 1. September 2005 - PDF-Download dieses Artikels (automatisch generiert)
In der ALLHAT-Studie wurden bei über 33'000 Personen mit einer arteriellen Hypertonie und mindestens einem zusätzlichen Risikofaktor für eine koronare Herzkrankheit drei verschiedene Antihypertensiva verglichen (siehe infomedscreen April 2003). Als erstes Antihypertensivum wurde entweder Chlortalidon (Hygroton®; 12,5 bis 25 mg/Tag), Amlodipin (z.B. Norvasc®; 2,5 bis 10 mg/Tag) oder Lisinopril (z.B. Zestril®; 10 bis 40 mg/Tag) eingesetzt. Bei ungenügender Wirkung konnten Medikamente aus anderen Stoffklassen hinzugefügt werden. Bezüglich des primären Endpunktes «Tod an koronarer Herzkrankheit oder Myokardinfarkt» fand sich nach 5 Jahren kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen. In der vorliegenden Subgruppen- Analyse wurden die Resultate bei Personen mit einem Typ- 2-Diabetes (42%), einem erhöhten Nüchternblutzucker von 6,1 bis 6,9 mmol/l (4%) und bei Personen mit normalem Nüchternblutzucker (54%) ausgewertet.
Die Ergebnisse bei Personen mit oder ohne Diabetes entsprechen etwa dem Ergebnis der Gesamtstudie: Das Risiko von Herztod oder Myokardinfarkt war für Amlodipin und Lisinopril jeweils mit demjenigen unter Chlortalidon vergleichbar, das Risiko einer Herzinsuffizienz jedoch signifikant höher. In der kleineren Gruppe von Personen mit Nüchternblutzucker zwischen 6,1 und 6,9 mmol/l war das Risiko für einen Myokardinfarkt unter Amlodipin signifikant höher als unter Chlortalidon.
Chlortalidon ist bezüglich Verhinderung von Myokardinfarkten der Wirkung von Lisinopril und Amlodipin ebenbürtig. Die kostengünstigeren und in vielen Studien evaluierten Thiazide und thiazidähnlichen Diuretika können auch bei hypertonen Personen mit Diabetes mellitus bzw. einer erhöhten Nüchternglukose mit gutem Gewissen als Medikamente der ersten Wahl eingesetzt werden.
Zusammengefasst von Stefan Jenni
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