Paracetamol kann zu Blutdruck-Anstieg führen

  • Autor(en): Natalie Marty
  • pharma-kritik-Jahrgang 43 , Nummer 6, PK1184
    Redaktionsschluss: 22. Februar 2022
  • Gemäss einer neuen Doppelblindstudie kann die tägliche Einnahme von 4 g Paracetamol bereits nach zwei Wochen zu einem gegenüber Placebo signifikanten Anstieg des Blutdrucks führen. Dieses Resultat fand sich bei Personen mit einer Hypertonie, unabhängig davon, ob sie wegen dieser Erkrankung behandelt oder nicht behandelt wurden.
Aus Beobachtungsstudien gab es bereits Hinweise, dass Paracetamol den Blutdruck erhöhen kann. In einer placebo-kontrollierten Doppelblindstudie wurde dies nun bei 110 Personen mit Hypertonie untersucht, die zuvor nicht regelmässig Paracetamol oder nicht-steroidale Entzündungshemmer verwendet hatten. Sie erhielten nach dem Zufall zwei Wochen lang 4× täglich 1 g Paracetamol oder Placebo und nach einer zweiwöchigen Pause die jeweils andere Behandlung. Die regelmässige Einnahme von Paracetamol erhöhte im Vergleich zu Placebo sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck (Placebo-korrigierter Anstieg dessystolischen Drucks: 4,7 mm Hg). Eine Post-hoc-Analyse ergab keinen Hinweis auf einen statistischen Unterschied zwischen Individuen, deren Hypertonie behandelt wurde und denjenigen, die nicht behandelt wurden. Im Begleiteditorial wird daran erinnert, dass für mindestens 40-50 Medikamente bekannt ist, dass sie den Blutdruck über verschiedene Mechanismen direkt erhöhen, während andere die Wirksamkeit von Antihypertensiva vermindern.
Eine regelmässige Einnahme von täglich 4 g Paracetamol erhöht bei Personen mit Hypertonie den Blutdruck: ein Grund mehr, eine Verschreibung an dieser oberen Grenze der Verträglichkeit kritisch zu überdenken.

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Paracetamol kann zu Blutdruck-Anstieg führen (22. Februar 2022)
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pharma-kritik, 43/No. 6
PK1184
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